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"grundriss kölner dom" |
„Lesestoff“, das ist jener Stoff der entsteht wenn die Künstlerin bedruckte Papiere aus den verschiedenartigsten Zusammenhängen gemeinsam mit Naturgarnen zu einem Textbild verwebt. Darunter finden sich Druckschriften aus verschiedenen Kulturen ebenso wie verwebte Handschriften, Musiknoten, Brailleschrift, Skizzen, Briefe und Dokumente.
Text und Textil bereits im Wortstamm gleich, lässt auf Verwandtes schließen.
Beides ist dominiert von zeilenhafter Struktur, die Zeile im Text entspricht dem “Schuss“ des Gewebes.
Durch das Einweben von lesbaren, sinnhaften Texten und Papierstücken wird das Ergebnis, unterstützt durch den starren, geordneten, geradlinigen Charakter des Mediums Weben, zu einem Dokument.
Durch das Verweben von Dokumenten wird der dokumentarische Effekt des Webens noch verstärkt, es wird dabei ein Stück Zeitgeschichte, ein Stück Lebensgeschichte dokumentiert.
Ein Dokument weist einen Menschen oder einen Umstand aus, bezeugt, führt Fakten vor, gleichmacherisch, dazu oder nicht dazugehörend, neutral und wertend, qualifizierend und disqualifizierend.
Einmal in der Welt, ist es wie es ist und was es ist. Unveränderlich, unbestechlich.
Veränderung ist nicht vorgesehen, nur Zerstörung ist möglich. |
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